Bericht, 3 "COVID-19 Prävention"

PRESSEBERICHT....

Luftverschmutzung als Ko-Faktor bei COVID-19 Sterbefällen

Ist das Risiko, an COVID-19 zu sterben, erhöht, wenn man langfristig verschmutzte Luft einatmet? Ein solcher Zusammenhang liegt nahe, ist jedoch nicht direkt messbar. Nun wurde in einer Studie erstmals der Anteil der COVID-19-Todesfälle, der auf Luftverschmutzung durch Feinstaub zurückzuführen sein könnte, länderspezifisch ermittelt.

Die Zahlen sind eine Schätzung des Anteils der COVID-19-Todesfälle, der hätte vermieden werden können, wenn die Bevölkerung einer geringeren Luftverschmutzung ausgesetzt wäre, bei der es keine Emissionen aus der Nutzung fossiler Brennstoffe und anderen anthropogenen d.h., vom Menschen verursachten Quellen gäbe.

„Wenn Menschen verschmutzte Luft einatmen, wandern die sehr kleinen gesundheitsschädlichen Feinstaubpartikel von der Lunge ins Blut und in die Blutgefäße, in unseren Körper. „Dort verursachen sie Entzündungen und starken oxidativen Stress, der das Gleichgewicht zwischen freien Radikalen und den Oxidationsmitteln stört, die normalerweise Zellschäden reparieren“, so der Direktor am Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz und Mitautor der Studie. Dies wiederum schädigt die innere Arterienschicht, das Endothel, und führt zu einer Verengung und Versteifung der Arterien. Auch das Corona-Virus gelangt über die Lunge in den Körper und verursacht ähnliche Schäden an den Blutgefäßen. Es wird daher auch als Endothelerkrankung angesehen.

„Kommen eine langfristige Exposition gegenüber Luftverschmutzung und die Infektion mit dem COVID-19-Virus zusammen, dann addieren sich die negativen Gesundheitseffekte, insbesondere in Bezug auf das Herz und die Blutgefäße. Das wiederum führt zu einer größeren Anfälligkeit und einer geringeren Widerstandsfähigkeit gegenüber COVID-19. Wenn Sie bereits an einer Herzerkrankung leiden, verursachen Luftverschmutzung und Coronavirus-Infektionen Probleme, die zu Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Schlaganfall führen können“.

„Feinstaub scheint die Aktivität des ACE-2 Rezeptors auf Zelloberflächen zu erhöhen. Von diesem Rezeptor ist bekannt, dass er an der Art und Weise beteiligt ist, wie COVID-19 Zellen infiziert. Wir haben also einen „Doppeltreffer“: Luftverschmutzung schädigt die Lunge und erhöht die Aktivität von ACE-2, was wiederum zu einer verstärkten Aufnahme des Virus durch die Lunge führt“.

In Gebieten mit mäßiger Luftverschmutzung besteht das Risiko, an der Krankheit zu sterben, im Vergleich zu Gebieten mit relativ sauberer Luft um mehr als 80% höher war, während in stark verschmutzten Regionen das Risiko doppelt so hoch war. Ist die Schlussfolgerung daraus, dass ein Zusammenhang zwischen COVID-19-Todesfällen und der langfristigen Exposition gegenüber PM2.5 sehr wahrscheinlich ist.

Der vorgenannte Umweltaspekt der COVID-19-Pandemie ist, dass wir verstärkt nach wirksamen Maßnahmen zur Reduzierung Luftverschmutzung als auch den Klimawandel verursachen, streben müssen. Die COVID-19-Pandemie wird mit der Impfung der Bevölkerung oder mit der Herdenimmunität durch weitreichende Infektion der Bevölkerung enden. Es gibt jedoch keinen Impfstoff gegen schlechte Luftqualität und den Klimawandel. Der Weg ist die Minderung von Emissionen. Der Übergang zu einer grünen Wirtschaft mit sauberen, erneuerbaren Energiequellen wird sowohl der Umwelt dienen als auch die öffentliche Gesundheit befördern - lokal durch eine besser Luftqualität und global durch die Begrenzung des Klimawandels.“